Seit 2006 verfügt unsere Praxis über ein Fibroscan-Gerät, das sich als nicht invasive Methode zu Beurteilung einer Leberfibrose etabliert hat.
Etwa 14.000 Menschen in Deutschland sterben jährlich an einer Vernarbung ihrer Leber. Dieser Vernarbungsprozeß ist bei chronischen Lebererkrankungen ein Prozess, dessen Endstadium die Leberzirrhose darstellt. Diese sogenannte Leberfibrose schreitet bei jedem betroffenen Patienten unterschiedlich schnell fort. Bisher war eine Leberpunktion zur feingeweblichen Untersuchung des Organs die einzige Möglichkeit, frühzeitig festzustellen, ob bereits eine Leberfibrose vorliegt.
Die Leberpunktion ist in der Regel ein kleiner Eingriff, der aber dennoch mit Risiken verbunden sein kann. Nach der Punktion ist außerdem in der Regel eine Liegezeit von ca. 2 Stunden auf der rechten Seite auf einem Sandsack notwendig.
Die Untersuchung wird derzeit noch nicht von den gesetzlichen Krankenkassen erstattet. Aus diesem Grund bieten wir die Fibroscan-Messung auf Rechnung für 53,04 € (GÖA 424, 1,3fach) an. Selbstverständlich erhalten Sie einen Befund mit Ergebnis und Interpretation.
Hier erhalten Sie einige Hintergrundinformationen zur Fibroscan-Messung.
Der "FibroScan" ermöglicht eine unmittelbare Abschätzung der Leberveränderung. Im Prinzip ähnelt sie einer Ultraschalluntersuchung. Dabei wird die Festigkeit bzw. Steifheit der Leber gemessen – je fester, desto weiter fortgeschritten ist die Organschädigung, also die Fibrose.
Durch eine Fibroscan-Messung kann bei gesicherter Ätiologie/Ursache der Erkrankung eine Leberpunktion zur Erfassung und Verlaufskontrolle der Fibroseentwicklung vermieden werden. Die Fibroscan-Messung ist nebenwirkungsfrei und schmerzlos und deshalb für die Verlaufskontrolle optimal geeignet.
Das Gerät hat einen speziellen Schallkopf, der in Leberhöhe rechts am seitlichen Brustkorb aufgesetzt wird. Der Ultraschallkopf sendet eine niederfrequente Welle, die sich mit einer Geschwindigkeit von 1 m/s ausbreitet. Je fester und unelastischer die Leber ist, desto schneller laufen die Wellen hindurch. Dieser Vorgang wird mit der Ultraschallsonde gleichzeitig beobachtet und gemessen. Das Meßergebnis wird als quantitativer Wert in Kilo-Pascal (kPa) angegeben.
Eine Ultraschalluntersuchung der inneren Organe hat sich seit vielen Jahren in der modernen Medizin etabliert und ist heute nicht mehr wegzudenken.
Die aus der Radiologie bekannte Diagnostik mit Kontrastmitteln hat sich auch in letzter Zeit in der Ultraschalldiagnostik durchgesetzt. Zuerst bekannt war diese Technik bei der Ultraschalluntersuchung des Herzens in der Kardiologie.
Eine typische Anwendung für den Internisten und Gastroenterologen stellt die Abklärung von unklaren Raumforderungen der Leber dar. Auch andere Organe, zum Beispiel die Bauspeicheldrüse, die Nieren oder die Milz, können so untersucht werden.
Wichtig zu wissen ist, dass diese Kontrastmittel mit den in der Radiologie verwendeten nichts gemeinsam haben. Patienten, bei denen eine Kontrastmittelunverträglichkeit bei vorausgegangenen Röntgenuntersuchungen bekannt ist, können trotzdem mit diesem Verfahren untersucht werden.
Bei schwerer Herzinsuffizienz dürfen allerdings auch diese Kontrastmittel nicht angewendet werden.