HIV ist ein Retrovirus, das beim Menschen das Immunsystem zerstört indem es die Zahl der T- Helferzellen ( wichtige Zellen des Immunsystems zur Bekämpfung von Infektionen) im Blut zerstört. Ein Teil der Patienten bekommt einige Wochen nach der Ansteckung grippeähnliche Symptome, die akute HIV Infektion genannt werden.
Nach der Infektion folgen bei den meisten Patienten mehrere Jahre ohne körperliche Beschwerden oder Erkrankungen. In dieser Zeit vermehrt sich das Virus im Körper.
Mit dem Beginn der ARC (AIDS related Complex) treten Beschwerden auf, die anzeigen, dass es zu einer deutlichen Schwächung des Immunsystems gekommen ist, z.B. in Form vonDurchfällen, Mundsoor, Gürtelrose und orale Haarzellleukoplakie.
Wenn das Immunsystem stark geschädigt ist kommt es den eigentlichen Erkrankungen des AIDS-Vollbildes.
AIDS wird durch verschiedene Erkrankungen definiert, die erst durch eine starke Schwächung des Immunsystems ermöglicht werden. Dies sind sogenannte opportunistische Erkrankungen (OI) wie eine Toxoplasmose, eine CMV Infektion oder bestimmte durch Viren ausgelöste Krebserkrankungen wie das Burkitt Lymphom oder Kaposi-Sarkome.
Dank der heute verfügbaren vielfältigen Therapiemöglichkeiten kann das Fortschreiten der HIV Infektion verhindert und umgekehrt werden.
In der Regel ist eine HIV Infektion unabhängig vom Stadiuem eine Therapieindikation. Eine gut wirksame HIV Therapie verhindert auch die sexuelle Übertragung von HIV auf den Partner.
Die Therapieauswahl wird nach neuesten medizinischen Erkenntnissen in Abstimmung mit den individuellen Bedürfnissen des einzelnen Patienten gemeinschaftlich festgelegt.
Ziel der Behandlung ist das HI Virus in seiner Vermehrung optimal zu unterdrücken, um das Immunsystem vor Zerstörung zu schützen, so dass die HI Viruslast im Blut „negativ“(aktuell weniger als 20 Viruskopien/ml) wird.
Die wissenschaftlichen Erkentnisse der letzten Jahre bestätigen die Hoffnung, dass eine frühe medikamentöse Therapie der HIV Erkrankung zu einer weitgehend normalen Lebenserwartung führt.
Voraussetzung für eine erfolgreiche Therapie ist die regelmässige Einnahme der Medikamente (gute Compliance), was Dank der gut verträglichen Therapieregime in Form von einmal täglichen Einnahmen mit kleinen Tablettenzahlen einfach geworden ist.
Die meisten Patienten fühlen sich durch die Einnahme ihrer HIV Therapie in ihrer Lebensqualität nicht oder nur sehr wenig beeinträchtigt.
Um eine optimale Therapieführung für den Patienten zu ermöglichen, sind regelmässige Kontrollen in einem HIV spezialisierten ärztlichen Zentrum erforderlich.
Es werden anfangs in der Regel monatlich und später, wenn die HIV-Infektion kontrolliert ist etwa alle 3 Monate Blutkontrolle durch geführt, um unter anderem die HIV-Viruslast und die Helferzellen, als Nachweis eines Erfolgs der Therapie zu bestimmen.
Eine Kontrolle der Leber- und Nierenwerte, der Blutfette, des Blutzuckers und des Blutbildes sind ebenfalls erforderlich, um früh Nebenwirkungen einer Therapie zu erkennen.
Da wir in Zusammenarbeit mit einem Labormediziner in unserem medizinischen Zentrum die Blutproben selbst untersuchen liegen die Ergebnisse schnell vor.
Eine Blutbildbestimmung liegt bei Notfällen etwa 15 Minuten nach Abnahme vor, die Helferzellbestimmung innerhalb eines Tages, die HIV-Viruslastbestimmung dauert in Abhängigkeit vom Probenaufkommen zwischen 1 und 4 Tagen.
An einer Heilung der HIV Infektion durch eine Entfernung des HIV aus dem Körper oder permanente Unterdrückung wird aktuell geforscht.
Es gibt spannende Ergebnisse von frühen wissenschaftlichen Therapiestudien und Fallberichte wie die vom "Berliner Patient", die weiterhelfen in Richtung „Heilung“ zu forschen.
Derzeit ist die HIV Infektion eine gut behandelbare chronische Erkrankung, die eine dauerhafte Therapie erfodert.
Auf der Basis einer guten Zusammenarbeit zwischen spezialisiertem Arzt und Patient sollte bei optimaler Therapieführung dem Erreichen einer normalen Lebenserwartung nichts im Wege stehen.
Da wir regelmässig an den aktuellen Kongressen und Fortbildungen zu HIV aktiv teilnehmen, können Sie sicher sein, immer nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen behandelt zu werden.